Unscheinbar?

480 640 Elke Janßen
Unscheinbar

Unscheinbar ist er. Und langweilig. Ein Stein eben

Noch nicht mal Unkraut ist zu sehen, das würde ihn interessanter machen. Grünes, das dem Stein trotzend, sich einen Weg bahnt.

Oft bin ich dieser Tage über ihn gelaufen, habe ihn nicht beachtet, jetzt fällt er mir auf. Denn er steht schräg, auf der Spitze sozusagen

Uneben, kühl und rau fühlt er sich an. Tausend kleine Kieselsteinchen sind in ihm eingebettet. Nicht sortiert und gleichmäßig. Im Gegenteil, sie erinnern mich an Sommersprossen.

Erstaunlich

Um den Stein sind acht weitere Steine gruppiert. Nicht so quadratisch, wie der Mittelstein, berühren sie sich fast und bilden einen Kreis.

Wenn ich ein wenig zur Seite trete, sehe ich weitere Kreise, gemeinsam bilden sie ein Mosaik, dass wie die Sonne oder der Mond wirkt. Oder beides in einem

Ich halte inne. Der Stein wird zum Ruhepol, weitet meinen Blick auf die Kiefern in der Nähe, den kleinen Häusern, die sich in die Dünen schmiegen und einen Weg, der sich öffnet.

Der Stein, Mittelpunkt von etwas Schönem.

Wenn ich die Augen schließe und lausche, höre ich Geschichten. Geschichten vom Meer. Sandkörner, die sich in diesem Stein verbinden, erzählen von Halt und Bewegung, von Weite und Vertrauen.

Und von der Kraft des Unscheinbaren.

 

Ja ich war am Meer. In Sylt. Auf Bildungsurlaub sozusagen. Einkehr bei mir Selbst, Texte schreiben und Qi Gong. Ich bin erfüllt. Wie es war?

 

 

 

 

Am Meer

Heute und Gestern

Überraschend beschenkt

Balken die tragen

Ein Schiff

Die Sehnsucht

Nach Abenteuer

Und Schutz

Wohlwollen

Ich breite meine Arme aus

Lege den Mantel um mich

Gut

Versorgt

Versehen

Mit Kraft

Gehe ich in den Alltag

Und werde nicht müde

Ausschau zu halten

Nach dem Schiff

Auf dem Meer

Schließe ich die Augen

Bin ich schon da

Spüre den Wind

Sonne auf meiner Haut

Es ist gut

 

Ich wünsche dir frischen Wind

 

Alles Liebe

Elke