Unscheinbar ist er. Und langweilig. Ein Stein eben
Noch nicht mal Unkraut ist zu sehen, das würde ihn interessanter machen. Grünes, das dem Stein trotzend, sich einen Weg bahnt.
Oft bin ich dieser Tage über ihn gelaufen, habe ihn nicht beachtet, jetzt fällt er mir auf. Denn er steht schräg, auf der Spitze sozusagen
Uneben, kühl und rau fühlt er sich an. Tausend kleine Kieselsteinchen sind in ihm eingebettet. Nicht sortiert und gleichmäßig. Im Gegenteil, sie erinnern mich an Sommersprossen.
Erstaunlich
Um den Stein sind acht weitere Steine gruppiert. Nicht so quadratisch, wie der Mittelstein, berühren sie sich fast und bilden einen Kreis.
Wenn ich ein wenig zur Seite trete, sehe ich weitere Kreise, gemeinsam bilden sie ein Mosaik, dass wie die Sonne oder der Mond wirkt. Oder beides in einem
Ich halte inne. Der Stein wird zum Ruhepol, weitet meinen Blick auf die Kiefern in der Nähe, den kleinen Häusern, die sich in die Dünen schmiegen und einen Weg, der sich öffnet.
Der Stein, Mittelpunkt von etwas Schönem.
Wenn ich die Augen schließe und lausche, höre ich Geschichten. Geschichten vom Meer. Sandkörner, die sich in diesem Stein verbinden, erzählen von Halt und Bewegung, von Weite und Vertrauen.
Und von der Kraft des Unscheinbaren.
Ja ich war am Meer. In Sylt. Auf Bildungsurlaub sozusagen. Einkehr bei mir Selbst, Texte schreiben und Qi Gong. Ich bin erfüllt. Wie es war?