Tausend kleine Scherben
Liegen dort auf dem Boden. Zerbrochen, scharfkantig. An Einer habe ich mich geschnitten, es tut noch weh.
Heute fühlt sich mein Leben so an.
Zerbrochen
Das Gefühl hochzufliegen und dann im Dreck zu landen, die Knie aufgeschürft, nichts mehr von der Leichtigkeit der Kindheit zu spüren, nach dem Absprung von der Schaukel. Und doch hat der Boden mich aufgefangen. Ich liege dort und starre nach oben.
Zerbrochen
Der Gedanke mich zu zeigen, wie ich bin. Verletzt mit der Sehnsucht nach Wertschätzung. Ohne sich erklären zu müssen.
Zerbrochen
Fühle ich mich heute, beschämt, von dem, wie ich bin. Unfähig zu Trauer oder zur Liebe, mir und anderen Gegenüber, es zu zuzulassen
Zerbrochen
Der Gedanke an Balance, dem Austausch und einer guten Kommunikation. Ich stehe außerhalb und kann mich nicht erklären.
Zerbrochen
Der Morgengruß nach dem Aufwachen, der Wind, der über meine Haut streichelt, die Geborgenheit, dass alles sein darf, was ist.
Zerbrochen
Im Wissen, auch ich werde schuldig, verhalte mich nicht ehrenwertig und ehrwürdig dem anderen gegenüber. Verstrickt in Anspruch und Widerstand.
Zerbrochen in
Tausend kleine Scherben
Zerbrochen
Beuge ich mich herab
Zu dem, was dort funkelt
In der Sonne
Tausend kleine Scherben
Die Schönheit des Ichs
Setze ich behutsam zusammen
Tausend kleine Scherben