Ein sonniger Sonntag, alle scheinen gut gelaunt, wirklich alle alle alle ALLE. Und ich? Ich bin irgendwie schlecht gelaunt. Trotz Sonne. Trotz Wärme. Trotz Kirschblüten. Grummele und meckere vor mich hin. Blöd ist das. Dabei steht eine Schreibaufgabe noch ungeduldig an. Ok ok, wenn es denn sein muss: Ich gehe nach draußen. Bewaffnet mit Stift und Papier setze ich mich an den Tisch, in die Sonne. In diesem Schreibimpuls geht es darum:
- alles zu beschreiben, was man draußen, dort wo man gerade sitzt, sehen, hören und riechen kann. Ich lege los, macht sogar Spaß.
- Danach heißt die Aufgabe radikal zu kürzen, Lücken im Text zu lassen und aus den Wörtern, die übrig bleiben, eine neue kleine Geschichte zu schreiben oder ein Gedicht. Beherzt greife ich zur Espressotasse im Olymiadedesign anna dazumal und…
die Tasse kippt um und verteilt sich, leise und unaufgeregt vor sich hin grinsend, auf meine Schreib-und Arbeitsblätter und zwar auf alle. Ich lache los. Manchmal ist das Leben einfach so urkomisch. Und das macht mich einfach vergnügt, so schreibe ich meine Nonsens- Geschichte, die auf einmal „Sinn“ ergibt. „Scheitere heiter“… und überrasche mich selber.
Und Lust bekommen? Packt euch dem Wetter entsprechent warm oder erfrischend ein. Geht raus, setzt euch irgendwo hin, beobachtet und schreibt einfach los. Kürzt und (er)findet eure Geschichte. (Zur Erinnerung darf auch ein Gedicht, Elfchen werden oder ein Haiku)
Und hier – meine „Gedichte“
Haiku:
Kaffeefleck
räkelt sich freudig
auf dem Blatt
Ein fröhlicher Schatten
auf meinem Blatt
ein Froschkönig
sitzt auf den Schiffsplanken
das freche Unkraut
lacht sich ins Fäußchen
blöd
ist es nicht
der verborgene Mohn flüstert
mir vertraulich etwas zu
trotz Brennesseln
nehme ich mein Regenfass
und segele vergnügt
mit dem Wind
Schreibimpuls von Susanne Niemeyer zur Fastenzeit 2017