Teil einer erfrischenden Blogparade: „Meine Wechseljahre und ich“ der Lemon Days Sisterhood schreibe ich ihn nun auch meinen Beitrag zum Thema Wechseljahren…
Eigentlich, ja eigentlich hatte ich immer Angst vor den Wechseljahren. Hormonell bewegt, hatte ich sie immer mal wieder: wechselhafte depressive Stimmungen nach der Geburt, vor oder nach Perioden oder einfach so.
„Und in den Wechseljahren würde das bestimmt wieder schlimm werden“, dachte ich. Und ehrlich gesagt… Es war (einiges) beschissen, irgendwie. In den letzten Jahren hatte ich 2mal ein halbes Jahr mit Schlafstörungen, Zwangsgedanken und Panikattacken zu tun. Mein Vater starb, meine Mutter hatte Brustkrebs, meine Schwester bekam Brustkrebs, meine Lieblingstante auch. Meine Tante starb, mein Onkel starb. Meine Mutter und Schwester wurden gesund. Söhne zogen aus und lebten einiges anders als gedacht. Ich probierte es mit natürlichen Hormonzugabe und entschloss mich letztendlich doch zu Medikamenten. Großartig! Toll und angesichts der vielen Literatur der Superwechselfrauen, die neu durchstarteten, fühlte ich mich richtig klasse – beschissen;( OK refraimt konnte ich natürlich sagen: „Hey mein Leben ist echt bewegend und lebendig“.
Was gab es da Großartiges von mir zu erzählen?
Außer, ja außer, dass ich meinen Vater vermisste, bzw. insbesondere den Vater, den ich gerne gehabt hätte, der mir das Gefühl vermittelt hätte, dass ich toll bin, genauso wie ich bin und mich gefördert hätte. Klar, er liebte mich, aber er fehlte schmerzlich.
Außer .… Moment mal, als ich für diesen Artikel noch mal zurückschaute (mittlerweile bin ich 55 und ich habe seit gut 11/2 Jahren keine Periode mehr 😆 ) merkte ich, da gab es noch viel mehr, auch Wunderschönes.
Wie konnte ich das so beiseite schieben oder als selbstverständlich ansehen? Denn in dieser Zeit erwachte auch neu mein Rebellinnengeist. Ich machte eine 2jährige Ausbildung zur Systemischen Beraterin, biete mittlerweile Einzelberatung, Seminare, Workshops und demnächst auch OnlineGruppenseminare an. Ok vielleicht nicht megaerfolgreich, aber es macht einfach Spaß.
Außer – Dem
stellte ich mich nach vielen Jahrzehnten Schamgefühl meinen Zwangsgedanken und fand eine wunderbare Therapeutin, die mich konfrontativ herausforderte und gleichzeitig mir alle Zeit der Welt gab, dass Dinge angesehen, bearbeitet und eingeübt werden dürfen.
Und ich verstand (auch verwurzelt im christlichen Glauben): „Wow, ich bin geliebte Tochter. Und Gott freut sich über mich und zwar genauso so wie ich bin.“ Ich muss keinem anderen Bild entsprechen.
Ich finde, dass alles ist tatsächlich MERK – WÜRDIG 😀
Und vielleicht sind sie einfach so: die Wechseljahre. Nicht immer nur megaerfolgreich oder mega beschissen. Es gibt Wunden in meinem Leben und ab und an tun sie einfach noch weh. Manche Startbedingungen waren nicht günstig, aber ich bin mittlerweile stolz darauf, was ich daraus gemacht habe. Manches hätte ich mir leichter gewünscht, aber es ist ok
Mittlerweile bin ich angekommen. Meine gebrochenen Flügel sind gut versorgt, ich fliege wieder im Aufwind, auch von Gottes Liebe oder ruhe mich aus.
Trotz Königstochter oder Königin bin ich Rebellin geblieben. Und ich werde nicht damit aufhören: Menschen Raum zu geben, dort wo es eng in ihrem Leben geworden ist. Und mit Menschen auf Entdeckungsreise zu gehen, nach verschütt gegangenen Schätzen in ihrem Leben, gemeinsam Träume zu wecken, Talente zu gestalten, Neues ins Leben rufen und sich von keinem einreden lassen: „Das ist nicht möglich“
Seit lieb gegrüßt Elke
Ach und was hat das jetzt mit Gummibärchen zu tun? OK ich gebe es zu: Ich bin süchtig nach ihnen, dabei mochte ich die früher gar nicht, aber jetzt liebe ich sie, in allen Facetten und Varianten… und gerade rufen sie wieder nach mir