Utopie – Nachdenkliche und vergnügte Geschichten

409 1024 Elke Janßen
Hüterin der Erinnerung

Eine sanfte und kraftvolle Frau sei sie und sie wohne in einem Haus am Rande des Waldes. Mit vielen Räumen, einer einzigartiger als der andere.

Die Fenster öffnen sich in alle vier Himmelsrichtungen. Eins zum Meer, das andere zu den Bergen, das dritte Fenster zur Wüste, das vierte zum Wald

Sie nannten sie eine Hüterin, hatten sie ihr erzählt. Die Hüterin der Erinnerung

Berit konnte sich nicht erinnern, wer sie war, noch woher sie kam. Ihren Namen hatte sie vergessen, aber die Erzählungen über die Hüterin gaben ihr Hoffnung und so machte sie sich auf den Weg.

Die Sehnsucht ließ sie immer wieder aufstehen, aber auch sich ausruhen, um dann wieder weiterzugehen.

Der Wald bettete Berit nachts und schützte sie.

An einem Bach füllte Berit ihre Flasche mit Wasser, dass sie unterwegs erfrischte, als sie durch die Wüste ging.

Der goldene Sand in der Wüste berührte ihre Füße mit Sanftmut

Als sie den Berg erklomm weitete sich ihr Blick und sie sah den Ort, den sie schon so lange gesucht hatte.

Das Haut der Hüterin der Erinnerung.

Es war Abend, als Berit ankam.

Sie klopfte an die Tür, die zugleich geöffnet wurde.

Eine Frau mit einem runzeligen Gesicht stand vor ihr und sah sie mit freundlichen sanften Augen an.

Sie nahm das Mädchen in ihre Arme.

Da bist du ja

Endlich

Berit

Endlich

Ich freue mich sehr

Als Berit ihren Namen hörte klopfte ihr Herz und sie fühlte sich bereit.

 

Zusammen mit der Frau, die die Menschen Hüterin nannten, ging sie Hand in Hand durch die verschiedenen Räume.

Und Berit erinnerte sich

Wer sie war

Und woher sie kam

Stolz und Ehrfurcht erfüllten Berits Brust

 

Robotergesetz

 

Ein Roboter muss, den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.

 

Es knackte in ihrem Gehirn, als sie aufwachte und sich erinnerte

Schon damals vor hunderten von Jahren hatte sie es für absurd gehalten sich an die Regel zu halten. Dem Robotergesetz.

 

Wobei sie noch nicht einmal wusste, wie die Regel Nr. 1 lautete. Die Menschen hatten es auch vergessen. Aber Regeln waren eben Regeln. Punkt. Und sie ein Roboter. Sie hatte zu gehorchen.

 

Die Menschen, die der Roboter kannte, hatten Bartwuchs, kräftige Schulter und ein großes Gehirn, größer als ihres auf jeden Fall, sagten die Menschen. Gerne und oft und mit voller Inbrunst.

Ihre Stimmen waren tief. Oft brüllten sie laut oder liebten es nebeneinander zu stehen und zu salutieren. Zum Zeitvertreib kämpften sie gegeneinander.

Den Sinn verstand der Roboter nicht.

Ihr Job war es zu gehorchen und die Regel zu beachten. Die Menschen mochten, dass man sie bewunderte und täglich applaudierte.

Die Kinder der Menschen waren zu hegen und zu pflegen. Kochen, putzen, sich hübsch zu machen waren weitere Regeln.

Den anderen Robotern schien das zu gefallen. Ihr nicht. Was war nur mit ihr los?

Warum war sie so anders?

Als sie das erste Mal den Mut hatte aus dem Haus zu gehen sah sie einen See an einer grünen mit Blumen besäten Wiese, der sie faszinierte.

Sie ging zum See und schaute hinein.

Zum ersten Mal sah sie sich selbst

Sie hatte einen Körper, Brüste, ein kreatives Gehirn und eine hohe Stimme, als sie begeistert rief

Ich bin ein Mensch

Eindeutig

Eine Fra

 

 

 

Sei behütet und gesegnet.

Elke

 

PS 1: Dir gefällt der Newsletter, dann schicke ihn gerne weiter:), oder hier kann man sich direkt anmelden