Nuancen des Sommers – Poesie

480 640 Elke Janßen

Nuancen des Sommers

Zart

Heute habe ich sie aufgehoben

Sie lagen zu meinen Füßen auf der Erde

Als ich von der Schaukel sprang.

 

Einzelne Federn

Federleicht

Sanft miteinander verbunden

In der Mitte Festigkeit

Halt und Ausrichtung

in graugrünen Farben verwebt

Feine Unterschiede

Erkenne ich in der Sonne

Glitzernd und schillernd

Breiten sie sich aus, werden groß

Aus flauschigen Federn wachsen Große

Erheben sich und fliegen

Hoch

 

Klangfarblich

 

Aufeinander aufgebaut sind die Lieder

Die ich singe

Zum Morgengebet, zum Mittagsgebet, zum Abendgebet

Und zum Nachtgebet

Ergeben sie das Lied meiner Seele

Mein Gesang

Leise angestimmt

Bekommt Fülle

In der Kirche und zum Tanz

Jeder mit einer Kerze in der Hand

Erleuchten wir den Raum

 

Zwischenton

 

„Wandelnde Pfade Schatten und Licht. Alles ist Gnade, fürchte dich nicht“

 

Es gibt mehr als schwarz oder weiß, dunkel oder hell, kalt oder warm. Es gibt den Schatten, der vom Licht beleuchtet wird und Licht, das meinen Schatten umarmt

Alles darf sein

Schatten und Licht

Fürchte dich nich

 

Geerdet

 

Wenn ich auf dem Boden liege

Kann ich ihn spüren

Boden, der mich trägt

Wenn ich aufrecht stehe

Kann ich ihn spüren

Boden der mich trägt

 

Ich nehme Raum ein

Ob ich liege oder stehe

Geerdet in der Liebe Gottes

Breite ich meine Arme aus

In langsamen Bewegungen

Kaum zu sehen

Bewege ich sie nach oben

Sanft über meinen Kopf

Streichele ich meine Haut

Nur ein kleiner Hauch

Winzig und doch unendlich schön

Und berührend

Schwinge ich zurück zum Ausgangspunkt

Geerdet

 

Fein geschmacklich

 

Nuancen des Genusses auf meiner Zunge

Eis mit Karamell

Mit einem Hauch von Salz

Machen den Unterschied